Veranstaltungen - Marietta Armena - der Blick in den Abgrund
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Marietta Armena - der Blick in den Abgrund26.07.2015 13:00 07.08.2015 bis 19.09.2015
Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-13 Uhr & Mo-Fr 16-20 Uhr
07.08.2015 um 19:30 Uhr | Alle Räume


„Der Blick in den Abgrund", so lautet der Titel einer Ausstellung von Marietta Armena in der Villa Ichon am Goetheplatz 4 in Bremen. Eröffnung am 7. August um 19.30 Uhr.

Begrüßung: Lothar Bührmann, künstlerischer Leiter der Villa Ichon
Einführung: Jochen Mangelsen, freier Journalist und Autor
Musik: Nicolai Thein, Klavierimprovisationen zu ausgewählten Bildern


Die Künstlerin präsentiert überraschende Assoziationen zu den Themen Krieg und Frieden - ihr Ausgangspunkt dabei ist der türkische Völkermord an den Armeniern und den anderen christlichen Minderheiten im osmanischen Reich in den Jahren 1915/16. Gerade in diesen Wochen jährt sich der Auftakt zu diesem grausamen Menschheitsverbrechen, dem drei Millionen Menschen zum Opfer fielen und das allzu lange auch hierzulande verschwiegen und verleugnet wurde, zum 100. Male.

Marietta Armena: „Nur in aktiver Erinnerung an unsere gemeinsame Geschichte werden wir wahren Frieden schaffen und bewahren. Kunst ist immer kompromisslos, Kunst spiegelt Wahrheit - darin liegt ihre Frieden stiftende Kraft: Nur wenn wir uns der Wahrheit öffnen, werden wir Versöhnung zulassen können. In Wahrheit und Versöhnung liegt die Kraft, die tiefe Kluft zu schließen - die Kluft zwischen Tätern und Opfern, die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen denen, die sich alles genommen, und denen, die alles verloren haben." Die Ausstellung zeigt Grafiken, Druckgrafiken und eine Rauminstallation.

Die Künstlerin klagt nicht an, an keiner Stelle identifiziert sie Täter oder Opfer, Mittäter oder Mitwisser. Sie verortet das Grauen im Jahre 1915, aber sie meint das Grauen, das bis heute in dieser Welt zu Hause ist, in Ruanda, in Syrien, in Ägypten, in Mexiko oder in der Ukraine. Seit 70 Jahren haben wir Frieden in Deutschland - aber wie viele Kriege werden gerade jetzt, heute, in dieser Welt geführt? Krieg und Frieden, das ist das Thema, das ist der Grundgedanke hinter dieser Ausstellung. Die Künstlerin erweitert ihre Fragestellung vom Konkreten zum Allgemeinen. Die Grauen des 1915er Völkermords lassen sie Fragen stellen an Gegenwart und Zukunft - und an den Betrachter: Wie gehst Du um mit dem millionenfachen Morden in der Welt? Gestern, heute, morgen?

Ein beherrschendes Motiv dieser Ausstellung ist die Friedenstaube. Verletzt, zerrupft, blutend. Diese Friedenstaube, wird sie wieder fliegen können? http://www.villa-ichon.de/marietta-armena-der-blick-in-den-abgrund/

Karte: https://www.google.de/maps/place/Villa+Ichon/@53.0721919,8.8148113,17z/data=!3m1!4b1!4m2!3m1!1s0x47b12804fe77efcd:0xcdc78767a0a1a151