Weltweit erinnern Armenier mit vielfältigen Gedenkstätten an die Opfer des Völkermordes von 1915. Die bekannteste unter ihnen dürfte das Genozidmahnmal in der armenischen Hauptstadt Jerewan sein.
Zu trauriger Berühmtheit gelangte der am 21. September 2014 von islamistischen Terroristen gesprengte armenische Märtyrer-Kirche im syrischen Deir ez-Zor, das Endziel der Todesmärsche. Sie war die Ruhestätte für die Gebeine unzähliger Armenier. Die Zerstörung führte sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu heftigen Protesten.
In Deutschland erinnern Chatschkare an den Völkermord an den Armeniern.
Chatschkar (armenisch խաչքար, „Kreuzstein“) ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte, das von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben ist. Die aufrecht stehenden, rechteckigen Steinplatten sind 1,5 bis 3 Meter hoch und auf einer Schauseite kunstvoll mit Flachreliefs verziert. Im Mittelpunkt steht das Kreuz, der Rest ist vollständig mit feinem Flechtwerk, Palmetten, Ranken, Weintrauben, Tierformen, abstrakten Verknotungen und Rosetten überzogen und in der unteren Hälfte oft mit einer Sonnenscheibe geschmückt. Die Steine sind gewöhnlich vollständig bemustert. Gelegentlich wird der Stein von einem Gesims mit biblischen Themen oder Heiligenabbildungen bekrönt.
Grobförmige Proto-Chatschkare gab es in den armenischen Siedlungsgebieten schon früher. Steinsäulen, Menhire, Pfeiler, Obelisken aus vorchristlicher Zeit sind im Osten der heutigen Türkei gefunden worden. Der älteste typische Chatschkar, der uns bekannt ist, wurde 879 gefertigt. Königin Katranide hat ihn in Garni errichten lassen. Sie war die Ehefrau von König Aschot I. Bagratuni. Der gestalterische Höhepunkt der Chatschkare lag im 12./13. Jahrhundert und bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie hergestellt. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Chatschkare eine Renaissance als Symbol der armenischen Kultur, vor allem in der armenischen Diaspora. Die Auflösung der Sowjetunion war ein weiterer Impuls für ihre Produktion.
Chatschkare wurden als Sinnbilder für Erlösung und Kreuzigung geschaffen, als Geschenke für Klöster und um das Christentum zu verbreiten. Es gibt Chatschkare, die an militärische Siege erinnern, historisch wichtige Ereignisse festhalten oder den Zweck haben, an die Fertigstellung von Brunnen, Brücken und anderen Bauwerken zu erinnern.
Viele Chatschkare wurden zur Errettung der Seele errichtet. Mit anderen sollte einer unerfüllten Liebe gedacht werden oder auch Schutz vor Naturkatastrophen ermöglicht werden. Fast will es scheinen, dass sie immer dann angefertigt und aufgestellt wurden, wenn es galt, die Erinnerung an einen Menschen oder ein wichtiges Ereignis wach zu halten. Es gab sogar Kreuzsteine, denen man schützende Wirkung zuschrieb und somit als eine Art heiliger Ort galten.
In den letzten Jahrzehnten wurden weltweit Chatschkare errichtet, um an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern zu erinnern, auch in der Bundesrepublik Deutschland.
Zu trauriger Berühmtheit gelangte der am 21. September 2014 von islamistischen Terroristen gesprengte armenische Märtyrer-Kirche im syrischen Deir ez-Zor, das Endziel der Todesmärsche. Sie war die Ruhestätte für die Gebeine unzähliger Armenier. Die Zerstörung führte sowohl in Deutschland als auch im Ausland zu heftigen Protesten.
In Deutschland erinnern Chatschkare an den Völkermord an den Armeniern.
Chatschkar (armenisch խաչքար, „Kreuzstein“) ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte, das von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben ist. Die aufrecht stehenden, rechteckigen Steinplatten sind 1,5 bis 3 Meter hoch und auf einer Schauseite kunstvoll mit Flachreliefs verziert. Im Mittelpunkt steht das Kreuz, der Rest ist vollständig mit feinem Flechtwerk, Palmetten, Ranken, Weintrauben, Tierformen, abstrakten Verknotungen und Rosetten überzogen und in der unteren Hälfte oft mit einer Sonnenscheibe geschmückt. Die Steine sind gewöhnlich vollständig bemustert. Gelegentlich wird der Stein von einem Gesims mit biblischen Themen oder Heiligenabbildungen bekrönt.
Grobförmige Proto-Chatschkare gab es in den armenischen Siedlungsgebieten schon früher. Steinsäulen, Menhire, Pfeiler, Obelisken aus vorchristlicher Zeit sind im Osten der heutigen Türkei gefunden worden. Der älteste typische Chatschkar, der uns bekannt ist, wurde 879 gefertigt. Königin Katranide hat ihn in Garni errichten lassen. Sie war die Ehefrau von König Aschot I. Bagratuni. Der gestalterische Höhepunkt der Chatschkare lag im 12./13. Jahrhundert und bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie hergestellt. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die Chatschkare eine Renaissance als Symbol der armenischen Kultur, vor allem in der armenischen Diaspora. Die Auflösung der Sowjetunion war ein weiterer Impuls für ihre Produktion.
Chatschkare wurden als Sinnbilder für Erlösung und Kreuzigung geschaffen, als Geschenke für Klöster und um das Christentum zu verbreiten. Es gibt Chatschkare, die an militärische Siege erinnern, historisch wichtige Ereignisse festhalten oder den Zweck haben, an die Fertigstellung von Brunnen, Brücken und anderen Bauwerken zu erinnern.
Viele Chatschkare wurden zur Errettung der Seele errichtet. Mit anderen sollte einer unerfüllten Liebe gedacht werden oder auch Schutz vor Naturkatastrophen ermöglicht werden. Fast will es scheinen, dass sie immer dann angefertigt und aufgestellt wurden, wenn es galt, die Erinnerung an einen Menschen oder ein wichtiges Ereignis wach zu halten. Es gab sogar Kreuzsteine, denen man schützende Wirkung zuschrieb und somit als eine Art heiliger Ort galten.
In den letzten Jahrzehnten wurden weltweit Chatschkare errichtet, um an die Opfer des Völkermordes an den Armeniern zu erinnern, auch in der Bundesrepublik Deutschland.
Denkmal in Leer
Am 10. Oktober 2015 wurde im osfriesischen Leer ein armenischer Kreuzstein feierlich eingeweiht. Die Initiative zu seiner Errichtung ging von Herrn Albert Towmassjan aus, er wurde dabei vom Rat der Stadt Leer unterstützt, der am 9. Juli 2015 seine Zustimmung gab. Die Weihe nahmen Archimandrit Aharon Schahwertyan sowie P. Aygik und P. Hratsch vor. Vertreter von Schwesterkirchen waren anwesend. Der Kreuzstein befindet sich im Leeraner Inselgarten, dieser grenzt unmittelbar an die Nessestraße.Karte:
https://www.google.de/maps/place/Nessestra %C3%9Fe+1,+26789+Leer+ %28Ostfriesland%29/@53.22615,7.4553213,624m/data=!3m2!1e3!4b1!4m2!3m1! 1s0x47b64dc1dee29f2f:0x6d39e559562a6210
Die Presse berichtete:
http://www.ga-online.de/-news/artikel/165925/Armenischer-Kreuzstein-in-Leer-enthuellt
https://www.oz-online.de/-news/artikel/165610/Leer-Kreuzstein-im-Inselgarten-aufgestellt
Denkmal in Halle (Saale)
Am Sonntag, 10. Mai 2015, 16-17 Uhr, wurde auf der Grünfläche am Hansering 13, 06108 Halle (Saale), ein Kreuzstein geweiht.Wir berichteten darüber einige Male:
http://www.genozid1915.de/DE/veranstaltungen/kreuzsteinweihe-in-halle-saale.html
http://www.genozid1915.de/DE/nachrichten/kreuzstein-in-halle-saale.html
Fotos: Stadt Halle (Saale) / Thomas Ziegler
Denkmal in Bremen
Der Kreuzstein befindet sich in einer Grünanlage hinter dem Bremer Hauptbahnhof. Er wurde am 24. April 2005 im Beisein des damaligen Bürgermeisters und Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Henning Scherf, und unter großer öffentlicher Anteilnahme feierlich eingeweiht. Eine türkische Gruppe protestierte lautstark.Denkmal in Braunschweig
Der Kreuzstein befindet sich auf dem Gelände der evangelischen Brüdernkirche „St. Ulrici-Brüdern“. Sie ist eine ehemalige Franziskanerkirche, die ursprünglich den Heiligen Maria, Franziskus und Bernward geweiht war. Die feierliche Einweihung des Chatschkars fand am 1. Mai 2005 unter großer öffentlicher Anteilnahme statt. Eine türkische Gruppe protestierte lautstark (s. Video). Darüber, auch über die türkischen Proteste in Bremen schrieb am 28. Juli 2005 die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dort finden alljährlich Gedenkfeiern für die Opfer des Völkermords an den Armeniern und den am 19. Januar 2007 ermordeten Journalisten Hrant Dink statt.Denkmal in Neuwied
Am Sonntag, 19. Oktober 2014, wurde in Neuwied ein weiterer Kreuzstein zum Gedenken an die Opfer des Genozids an den Armeniern durch S.E. Erzbischof Karekin Bekdjian gesegnet und geweiht. Veranstalterin war die Armenische Gemeinde Neuwied, Stifter des Kreuzsteins ist Major Vahan Arsenyan. Anwesend waren neben Bürgermeister Nikolaus Roth Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft. Der Kreuzstein befindet sich quasi am Anfang der Fußgängerzone am Verkehrskreisel Langendorfer Straße / Andernacher Straße.Die Medien berichteten ausführlich, nannten weitere Anwesende:
- Blick Aktuell, 20.10.2014
- Lebendiges Neuwied, 20.10.2014
- Neuwieder Rheinzeitung, 21.10.2014
Denkmal in Stuttgart
Der Kreuzstein wurde am 24. April 1987 auf dem Hauptfriedhof Stuttgart geweiht. Der Friedhof liegt in Stuttgart-Bad Cannstatt im Stadtteil Muckensturm. Er ist mit 29,6 Hektar der zweitgrößte Stuttgarter Friedhof nach dem Waldfriedhof Stuttgart. Es findet sich mit Bezug auf diesen Friedhof im größten Stuttgarter Stadtbezirk auch die Bezeichnung Steinhaldenfriedhof.
Der Errichtung ist eine heftige Auseinandersetzung mit der Stadtverwaltung vorausgegangen, damals war Manfred Rommel der Oberbürgermeister (1974-1996) der Landeshauptstadt. So steht auf dem Kreuzstein auf Deutsch "ZUM GEDENKEN AN DIE OPFER DES ARMENISCHEN VOLKES". Der armenische Text ist etwas anders: "Ի ՅԻՇԱՏԱԿ ՀԱՅՈՑ ՄԵԾ ԵՂԵՌՆԻ ԶՈՀԵՐՈՒՆ".
Der Errichtung ist eine heftige Auseinandersetzung mit der Stadtverwaltung vorausgegangen, damals war Manfred Rommel der Oberbürgermeister (1974-1996) der Landeshauptstadt. So steht auf dem Kreuzstein auf Deutsch "ZUM GEDENKEN AN DIE OPFER DES ARMENISCHEN VOLKES". Der armenische Text ist etwas anders: "Ի ՅԻՇԱՏԱԿ ՀԱՅՈՑ ՄԵԾ ԵՂԵՌՆԻ ԶՈՀԵՐՈՒՆ".