Genozid 1915 - Initiative Deutschland

Die Vernichtung der Armenier im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkrieges war die größte und folgenschwerste Katastrophe in der mehrtausendjährigen Geschichte des armenischen Volkes.

Nicht nur 1,5 Millionen Armenier fanden dabei den Tod. Die Überlebenden verloren auch den größten Teil ihrer historischen Heimat. Ihr Hab und Gut wurde geraubt, umverteilt. Ihr kulturelles Erbe in Gestalt von Kirchen, Klöstern und vieles andere mehr wurde entweder vernichtet oder zweckentfremdet. Nur zu einem geringen Teil erreichten sie unsere Zeit. Hinweise auf ihre armenische Herkunft sucht man - von absoluten Ausnahmen abgesehen - vergeblich. Die Überlebenden hatten ein überaus schweres Los. Etliche fanden in jenem Gebiet eine Heimat, das heute als Republik Armenien bekannt ist. Sehr viele leben seit mehreren Generationen in weltweiter Zerstreuung. Jene, die im Territorium der heutigen Türkei geblieben waren, wurden mehrheitlich islamisiert und assimiliert.

Zur historischen Wahrheit gehört allerdings auch, dass andere christliche Völker wie syrisch-orthodoxe Christen und Pontus-Griechen ebenfalls außerordentlich schwere Verluste zu beklagen hatten.

Bis heute weigert sich die offizielle Türkei, die Vernichtung der Armenier, aber auch der anderen Christen als Völkermord anzuerkennen. Dabei erfüllt diese Vernichtung alle Merkmale der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 9. Dezember 1948 verabschiedeten Völkermordkonvention. Zwar gibt es in der heutigen türkischen Gesellschaft einige wenige Gruppen und Intellektuelle, die recht offen über die armenische Katastrophe sprechen, aber das kann kein Ersatz für die fehlende Anerkennung seitens des Staates sein.

Am 24. April 2015 jährt sich der Völkermord an den Armeniern durch das jungtürkische Regime im Osmanischen Reich zum 100. Mal. Weltweit werden Armenier und ihre Freunde mit vielfältigen Aktionen an diese Menschheitstragödie erinnern.

Wir, eine Gruppe von armenischen und armeniernahen Organisationen sowie Persönlichkeiten aus Deutschland, werden uns in diesem Sinne betätigen.

Eigens hierfür haben wir diese Webseite eingerichtet, sie ist unsere Plattform. Über sie werden wir die Öffentlichkeit sowohl auf die historischen Fakten als auch auf unsere vielfältigen deutschlandweiten Aktivitäten aufmerksam machen. Und zwar über den 100. Gedenktag hinaus – bis die offizielle Türkei sich zu diesem dunklen Kapitel ihrer Geschichte stellt.